Die gestrige Ankündigung der Bundesregierung, die EH-55-Neubauförderung vorzeitig einzustellen und die Förderung des strengeren EH-40-Standards und für Gebäudesanierungen vorläufig zu stoppen, kam sowohl für Unternehmen, Verbände als auch Investoren überraschend.

Als Branchenkenner für Fördermittel, der den Markt genau beobachtet, wurde REM CAPITAL AG, von der Handelsblatt-Redaktion nach ihrer Einschätzung befragt.  

„Uns war klar, dass mit Einführung der BEG-Förderung enorm hohe Förderzusagen erteilt wurden“, wird Jan Bewarder, Vorstand der REM CAPITAL zitiert. Die vergleichsweise hohe Förderung von Effizienzhäusern 55 sowie die Möglichkeit, erstmals reine Barzuschüsse in Anspruch zu nehmen, hätten bereits eine Antragswelle ausgelöst. „Insofern ist die heutige Reaktion vom Grundsatz her nicht vollkommen überraschend“.

Der Vorstand betont, wie wichtig nun schnelle Klarheit über die zukünftige Förderung ist: „Ansonsten werden Projekte erst mal geschoben und dringend benötigter Wohnraum entsteht nicht oder nur verzögert". Grundsätzlich sollte aus seiner Sicht bei der Förderung von Neubauten der EH-40 und der EH-40Plus-Standard in den Fokus der Förderung rücken und beim Bestand die enormen Einsparpotenziale nochmals klarer in den Fokus rücken, um den CO2-Ausstoß zu senken. 

Der Fördermittelspezialist befürchtet mit dem vorzeitigen Einstellen der EH-55-Förderung und dem vorübergehenden Aus der gesamten BEG-Förderung einen massiven Vertrauensbruch. Immobilien würden nicht von heute auf morgen geplant und umgesetzt. „Insofern sollten Anpassungen immer mit einem entsprechenden Vorlauf erfolgen“.

Von der Art und Weise der Umsetzung war nicht nur die Führungsspitze der REM CAPITAL überrascht: „Einen sofortigen Zusage-Stopp hatten wir in der Vergangenheit noch nie. Und eine beinahe willkürliche Bearbeitungsreihenfolge der Anträge macht uns alle fassungslos.“


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